Airbrush Make Up hat in den letzten Jahren viele Fans gewonnen. Das Interesse daran scheint die praktische Anwendung mit der Sprühpistole zu sein und der schöne Effekt, den das Make Up macht. Vorausgesetzt, man kann es. Es ist eine hohe Kunst ein wirklich schönes Ergebnis zu erzielen ohne ein maskenhaftes, völlig künstliches Aussehen zu bekommen. Nicht alle sind in der Lage, das zu beherrschen. Unbenommen davon bleibt für mich einzig der gesundheitliche Aspekt…..

Wenn ich mir überlege, daß es überall in der Industrie harte Auflagen für Arbeitsbedingungen gibt, frage ich mich, wo diese bei Airbrush Make Up geblieben sind.
Es wurde ursprünglich für die Filmindustrie entwickelt und kam erstmals 1959 bei der Verfilmung von Ben Hur zum Einsatz. Seither wurde natürlich auch an dieser Make Up Technik weiterentwickelt und mittlerweile sind die Geräte klein und handlich. ( Es gibt sogar welche für den Eigenspraybedarf) Der Effekt ist sehr natürlich, die Deckkraft ist variabel und ein „kompliziertes“ Auftragen mit Schwämmchen oder Pinsel gehört der Vergangenheit an. Dennoch bleibt für mich die Frage nach dem Schutz bei der Arbeit, denn es werden nun einfach mal feinste Partikel versprüht.
Wie funktioniert Airbrush Make Up?
Ein flüssiges Trägermittel enthält Farbpigmente die mit einer Pistole fein versprüht werden. Am Kompressor kann der Druck reguliert werden, was Auswirkungen auf das Ergebnis hat. Es gibt unterscheidliche Trägermittel, je nach Einsatz Art. EInes bleibt jedoch immer gleich.
- das Trägermittel für die Farbpigmente beruht entweder auf Polymer Wasser Basis
- auf Polymer Alkohol Basis
- oder auf Silikon Basis
In diesen flüssigen Lösungsmitteln sind, wie oben bereits geschrieben, jeweils die Farbpigmente enthalten. Beim Versprühen der Lösung ist alles ultra fein (Nanopartikel), was ja den schönen Make Up Effekt macht. Das Trägermittel „verdunstet“ und zurück bleiben die Pigmente auf der Haut. Man kann, je nach Bedarf, mehr sprayen oder weniger, dementsprechend unterschiedlich ist die Deckkraft.
Eigentlich ein schönes System…. wäre da nicht: Wir atmen das ein. Ich möchte weder Polymere (vereinfacht ausgedrückt Kunststoffvorstufen), noch Silikon (Dichtmittel) einatmen.Die Partikel sind so fein ( sonst gäbe es den bereits oben genannten Effekt nicht) daß sie lungengängig sind, sprich es tatsächlich schaffen IN unsere Lungenbläschen vorzudringen. Die Feinstaubdiskussion ist ja ein immerwährendes Thema. Nachdem sowohl der „Sprayer“ als auch unser Model / Schauspieler / Braut ohne Atemschutz sind, atmen wir das Ganze geballt ein. Erst recht, während die Partie um die Nase und Mund gearbeitet wird. ( Da hilft auch kurzes Luft anhalten nicht. )

Durch die Lösungsmittel und die Feinheit der Pigmente „schwebt“ all das für mehrere Stunden in der Luft, auch bei geöffnetem Fenster. Es gibt Untersuchungen, worin sogar am nächsten Tag noch erhöhte Partikelbelastungen im Raum festgestellt wurden. Man sieht es aber auch auf Beauty Messen selbst. In Hallen und auch auf Ständen auf denen mit Airbrush Make Up tolle Dinge gezaubert werden, sieht man vor allem die reflektierenden Flitter Partikel im Licht regelrecht stehen.

Was würde unser Model wohl sagen, wenn wir mit Atemschutzmaske arbeiten würden?
Es kommt nicht selten zu Kopfschmerzen wegen der Luft, ähnlicher Effekt wie im Nagelstudio. Die Lösemittel gelangen über die Lunge ins Gehirn,dem das nicht gefällt, weshalb die Gefäße verengt werden um sich zu schützen. Das führt u.U. zu Kopfschmerzen.
Auch wenn es jeweils wenig an Menge sein mag die wir einatmen, es stellt eine enorme Belastung für Atemsystem dar. Selbst wenn wir es nicht direkt spüren ist es einen Gedanken wert, was wir uns damit antun. Über Spätfolgen ist bislang nichts bekannt, allerdings ist fraglich, ob bei Lungen – oder anderen Erkrankungen Jahre später ein Zusammenhang hergestellt wird.
Nun werden manche sagen: auch Mineral Make Up kann „stauben“. Das ist richtig, jedoch sehr einfach zu umgehen. Sollte es beim Pinsel laden stauben, ist das ein klares Zeichen dafür, daß versehentlich zu viel des Guten genommen wurde. Das lässt sich sehr schnell abstellen und hat keine weitere Bedeutung. Außerdem ist die Partikelgröße des Puders weit oberhalb des Nanobereichs was bedeutet, daß die Nasenhaare bereits alles stoppen und nichts in die Lungen geraten kann.
Wie immer gilt bei allem: Weniger ist mehr. Wo es umsetzbar ist ist es hervorragend, wo es nicht umsetzbar ist sollten wir uns dringend nach Alternativen umsehen. Das ist allgemeingültig und nicht nur auf Make Up bezogen. 🙂
In diesem Sinne einen guten Wochenstart, ich freue mich über Eure Meinung, eventuell kommen wir gemeinsam einen Schritt weiter in verantwortungsvollem Umgang mit uns selbst und der Umwelt. Ich wünsche es uns allen!
*Make Up your mind* Eure SanDee
Danke für diese gute Erklärung, so kann ich das meinen Kolleginnen und Kundinnen auch weitergeben!
Ich habe auch früher mit Airbrush gearbeitet, viele Jahre lang, war begeistert und alle fanden das cool mit dem Sprühen. Macht sich auch immer gut auf einem Making of Foto oder Video beim Shooting.
Seit Januar 2014 arbeite ich ausschließlich mit SanDee (mit 1 Ausnahme) und bin total happy damit. Es ist doch viel schöner, wenn man sich natürlich und gesund schminken kann. Und wenn dann noch das Ergebnis passt – nie wieder was anderes!!!
Danke, liebe Jutta für Deine Begeisterung und lange Zusammenarbeit! Ich erinnere mich noch gut an unseren Anfang und die Unterhaltung diesbezüglich. Schön, daß Du diese Meinung teilst und auch weitergibst. LG, SanDee
Danke für diese Worte!
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen!
Gerne, liebe Katinka!
Es freut mich, wenn das Thema auf Zustimmung trifft. <3
LG, SanDee